Städtepartnerschaft unterstützt ein Projekt in Mosambik
Die Städte Schaffhausen, Frauenfeld, Winterthur und St. Gallen arbeiten in der Auslandhilfe eng zusammen. Jährlich alternierend nehmen die Städte Gesuche von Hilfsprojekten entgegen und wählen ein geeignetes Projekt zur Unterstützung aus. Dieses Jahr liegt die Federführung bei der Stadt Winterthur. Die Gesuche werden nach den durch die Städte gemeinsam festgelegten Kriterien geprüft. Das Projekt «Triage - Farben retten Kinderleben» überzeugte durch seine langfristig orientierte wirkungsvolle Herangehensweise. Das Projekt Triage hat zum Ziel, die Kindersterblichkeit in Mosambik zu senken.
Sehr bedürftige Region
Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa 62 % der Bevölkerung ist von multidimensionaler Armut betroffen. Das Gesundheitssystem ist stark unterfinanziert und überlastet, was zu hoher Kinder- und Müttersterblichkeit führt. Der Zugang zu Bildung ist besonders in ländlichen Gebieten eingeschränkt, und viele Kinder brechen die Schule frühzeitig ab. Die Wirtschaft ist abhängig von Landwirtschaft und Rohstoffen, was sie anfällig für Schwankungen macht. Infrastruktur und Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie sauberem Wasser und Elektrizität sind mangelhaft. Konflikte, besonders in der Provinz Cabo Delgado, verschärfen die Armut und die Unsicherheit zusätzlich. Internationale Organisationen wie SolidarMed setzen sich dafür ein, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Lebensbedingungen zu steigern.
Projekt «Triage - Farben retten Kinderleben»
Das in diesem Jahr ausgewählte Projekt «Triage – Farben retten Kinderleben» wird 2025 durch Solidarmed umgesetzt. Der Schweizer Verein engagiert sich seit 1926 für die Gesundheitsversorgung und den langfristigen Aufbau von Gesundheitsdiensten in Afrika. Während in den letzten 30 Jahren weltweit beachtliche Erfolge bei der Reduktion der Kindersterblichkeit erzielt wurden, sterben in Mosambik nach wie vor 70 von 1000 Kindern vor ihrem fünften Geburtstag. Ein Grund für die hohe Kindersterblichkeit ist das schwache Gesundheitssystem. Die Gesundheitseinrichtungen sind überfüllt, die Infrastruktur und die Ausrüstung sind in einem schlechten Zustand und die medizinische Versorgung aufgrund des Mangels an Fachpersonal unzureichend. Mit dem Projekt «Triage – Farben retten Kinderleben» will Solidarmed diese hohe Kindersterblichkeit in der Notaufnahme von neun ausgewählten Gesundheitseinrichtungen im Norden von Mosambik reduzieren.
In den überfüllten Notaufnahmen von Gesundheitseinrichtungen im Norden Mosambiks sterben viele Kinder, weil es zu lange dauert, bis lebensbedrohliche Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden. SolidarMed unterstützt deshalb neun Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen Cabo Delgado und Nampula dabei, die Wartezeiten in den Notaufnahmen für Kinder zu reduzieren. Grundlage dafür ist eine auf Farben basierende Patiententriage. Bei der Ankunft in der Notaufnahme erhält jedes Kind eine farbige Karte (rot, gelb oder grün), die dem Schweregrad der Krankheit oder Verletzung entspricht. Mit diesem einfachen und international erprobten Triage-System kann das Personal schwerwiegende Erkrankungen priorisieren und schwere Notfälle zuerst behandeln. Um die Behandlungsqualität zu verbessern, erhalten medizinische Fachkräfte eine spezifische Schulung in der lebensrettenden Notfallversorgung von Kindern. Langfristiges Ziel ist es, die Triage in den Lehrplan für Gesundheitspersonal aufzunehmen und das System auf nationaler Ebene einzuführen.
Im Einzugsgebiet der neun ausgewählten Gesundheitseinrichtungen leben über eine Million Kinder unter 15 Jahren. Etwa 150'000 dieser Kinder werden direkt von den Projektmassnahmen profitieren können. Hinzu kommen 230 Fachkräfte, die in den Notfallabteilungen der Gesundheitseinrichtungen arbeiten. Auch wird die Lokalbevölkerung durch Sensibilisierungsaktivitäten ins Projekt miteinbezogen.
Vom Unterstützungsbeitrag von 267’000 Franken entfallen auf Winterthur 100'000 Franken, auf St. Gallen 84'000 Franken, auf Schaffhausen 48'000 Franken und auf Frauenfeld 35'000 Franken.
Ansprechpersonen:
Peter Neukomm, Stadtpräsident Schaffhausen
Telefon: +41 52 632 52 11
E-Mail: peter.neukomm@stsh.ch
Sandra Bernhard, Projekt Management Office
Telefon: +41 52 632 53 54
E-Mail: sandra.bernhard@stsh.ch