Aufwertung Rheinuferpromenade

Schaffhausen an den Rhein zu bringen, das ist der grosse Wunsch vieler Schaffhauserinnen und Schaffhauser und ein wichtiges Legislaturziel des Stadtrates. Dabei bieten eine verkehrsbefreite Rheinuferpromenade und die Entwicklung des Areals «Rheinufer Ost» eine einmalige Chance für Schaffhausen. Der Stadtrat hat für die weitere Entwicklung des Gebiets die Vorlage «Aufwertung Rheinuferpromenade» als Gegenvorschlag zur Initiative «Schaffhausen an den Rhein» zuhanden des Grossen Stadtrats verabschiedet. Diese wurde vom Grossen Stadtrat genehmigt und gelangt am 29. Juni 2025 gemeinsam mit der Volksinitiative zur Abstimmung.

Das Gebiet Rheinufer Ost von der Ecke Fischerhäuser-/Buchthalerstrasse bis zum Lindliweg ist bereits heute ein bedeutender Ort für Erholung und Freizeit für die lokale Bevölkerung. Mit dem Umzug des städtischen Energie- und Wasserversorgungsunternehmens SH POWER vom Gaswerkareal ins Schweizersbild bietet sich für die Stadt die einmalige Chance, das gesamte Gebiet aufzuwerten, weiterzuentwickeln und dadurch die Stadt attraktiver am Rhein zu positionieren.

2021 haben die FDP und die Jungfreisinnigen Schaffhausen die Volksinitiative «Schaffhausen an den Rhein» gestartet, um das Gebiet um den Salzstadel und dem unteren Lindli für diejenigen, welche zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs sind, attraktiver zu gestalten. Die Initiative wurde am 17. September 2021 mit 621 Unterschriften gültig erklärt.

Da das Ziel der Initiative auch der Stossrichtung des Stadtrats entspricht, die Initiative jedoch offenlässt, wie eine Attraktivierung des Gebietes konkret erfolgen soll, hat der Stadtrat dem Grossen Stadtrat mit seiner Vorlage vom 18. Januar 2022 die Ausarbeitung eines Gegenvorschlags beantragt. Dieses Vorgehen wurde vom Grossen Stadtrat mit grossem Mehr gutgeheissen.

Als Gegenvorschlag präsentierte der Stadtrat mit seiner Vorlage Aufwertung Rheinuferpromenade (Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Schaffhausen an den Rhein») vom 28. Mai 2024 ein Entwicklungskonzept für die Aufwertung des Rheinufers.

Durch die Aufhebung der Rheinhaldenstrasse und damit des Durchgangsverkehrs vernetzt sich das Ufer mit dem Schauweckergutpark, dem Garten um die Sommerlust und den Freiräumen des umgenutzten Gaswerkareals. Aufgewertete und ausgebaute Fuss- und Veloverbindungen zur Altstadt und zu den rückwärtigen Quartieren eröffnen aus diesen direkte und attraktive Zugänge zum Wasser. Im Projektperimeter entstehen Wohnungen, Freizeitangebote (Spielplatz, Wassersport, Gastronomie, Tourismus), Arbeitsplätze sowie Frei- und Grünräume für die Bevölkerung und die Natur.

Um die Komplexität zu reduzieren und die Umsetzung zu etappieren, wurden Teilprojekte definiert:

Projektperimeter Aufwertung Rheinuferpromenade

 

Verbindungsstrasse und Aufwertung Buchthalerstrasse
Mit einer neuen Verbindungsstrasse entlang des Gaswerkareals wird die Rhein- haldenstrasse mit der Buchthalerstrasse verbunden, damit der Uferbereich zwischen dem Gaswerkareal und dem Salzstadel vom motorisierten Strassenverkehr befreit werden kann (vgl. Teilprojekt Uferpromenade). Das Teilprojekt beinhaltet zudem die Aufwertung der Buchthalerstrasse, Lärmschutzmassnahmen und die Anpassung der Bushaltestellen. Mit dem Gegenvorschlag Aufwertung Rheinuferpromenade wird ein Grundsatzentscheid zugunsten einer neuen Verbindungsstrasse gefällt. 

Entwicklung Gaswerkareal
Das Gaswerkareal wird mit Auflagen an eine Baurechtsgemeinschaft abgegeben, welche einen Architekturwettbewerb durchführt und das Areal im Interesse der Stadt entwickelt. Schwerpunkte der Entwicklung liegen auf Wohnen, Gewerbe, Gastronomie und Beherbergung. Gemäss den Beschlüssen des Grossen Stadtrats müssen mindestens 50 % der Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand auf dem Areal gemeinnützig sein. Auf Vorschriften zu autoarmen Wohnen wird verzichtet.

3 Salzstadel und Fischerhäuserplatz
Der Salzstadel wird für die Wassersport- und Gastronomie-Nutzung saniert und der Fischerhäuserplatz aufgewertet. Die Stadt führt dazu einen Architekturwettbewerb durch. Die Entwicklung für eine Gastronomie-Nutzung wird gemäss den Beschlüssen des Grossen Stadtrats an einen Baurechtsnehmer vergeben. Die Stadt wird nicht in ein gastronomisches Angebot investieren.

Wohn- und Parkhaus Rosental hinter der Sommerlust
Die Parzelle Rosental (hinter der Sommerlust) wird an einen Baurechtsnehmer abgegeben, welcher einen Architekturwettbewerb durchführt und auf der Parzelle ein Wohn- und Parkhaus mit Einfahrt von der Buchthalerstrasse her erstellt.

Schauweckergutpark
Der Schauweckergutpark wird aufgewertet und in Etappen (zuerst seitlich bis zur Sommerlust, danach bis zum Rheinufer) vergrössert. In einer ersten Etappe wird der bestehende Park mit Spiel-, Aufenthalts- und Ruhezonen aufgewertet. Im Rahmen der Umsetzung der Uferpromenade wird die Parkanalage in einer zweiten Etappe bis zum Rheinufer vergrössert. Mit dem Gegenvorschlag Aufwertung Rheinuferpromenade wird bereits ein erster Investitionskredit über 1.6 Mio. Franken für die Aufwertung des Schauweckergutparks beantragt.

Uferpromenade
Nach der Eröffnung der neuen Verbindungsstrasse wird der gesamte Uferbereich zwischen dem Gaswerkareal und dem Salzstadel neu als Uferpromenade gestaltet. Dazu führt die Stadt einen Planungswettbewerb durch. Die internationale Veloroute wird auch zukünftig entlang der Uferpromenade geführt.

Ufersteg (hölzerner Steg vom «Freien Platz» bis zum Salzstadel)
Ein hölzerner Ufersteg wird vom «Freien Platz» bis zum Salzstadel entlang des Rheinufers mehr Platz schaffen für den Fuss- und Veloverkehr. Nutzungskonflikte zwischen zu Fuss gehenden und Velofahrenden werden entschärft. Als Fortsetzung der neuen Rheinuferpromenade wird die Anbindung an die Altstadt verbessert.

Wohn- und Gewerbegebäude mit Reisebusparkierung
Auf dem heute als Parkplatz genutzten Areal an der Ecke Rheinhalden-/Buchtha- lerstrasse plant der private Eigentümer ein Wohn- und Gewerbegebäude. Im Erd- geschoss ist eine an diesem Ort wichtige Reisebusparkierung vorgesehen. Die Stadt sieht vor, diesen Gebäudeteil im Stockwerkeigentum käuflich zu erwerben.

Stimmen die Stimmberechtigen am 29. Mai 2025 dem Gegenvorschlag zu, fällen sie den Grundsatzentscheid für die Aufwertung der Rheinuferpromenade auf der Grundlage einer Strassenverlegung und wird ein erster Investitionskredit über 1.6 Mio. Franken für die Aufwertung des Schauweckergutparks gesprochen. Über die Umsetzung der weiteren Teilprojekte entscheidet der Grosse Stadtrat, wobei die Finanzkompetenz des Grossen Stadtrats bei 40 Mio. Franken gedeckelt ist. Die Teilprojekte werden zeitlich gestaffelt über die nächsten zwölf Jahre (bis voraussichtlich 2036) umgesetzt. Auf dem Gaswerkareal ist bis zum Baustart eine mehrjährige Zwischennutzung vorgesehen.

Überschaubare öffentliche Investitionen lösen grosse Wertschöpfung aus
Wird das Projekt umgesetzt, löst dies Investitionen der öffentlichen Hand in der Grössenordnung von 35 Mio. Franken aus. Dank Mitfinanzierungen von Bund (Agglomerationsprogramm) und des Kanton (Kantonsstrasse) verbleiben lediglich rund 22 Mio. Franken bei der Stadt. Bei den genannten Zahlen handelt es sich im aktuellen Projektstadium um Grobschätzungen. Den Investitionen der öffentlichen Hand stehen private Investitionen in bedeutend grösserem Umfang gegenüber, insbesondere durch die Entwicklung der Baurechtsparzellen.

Angesichts der Komplexität des Projektes beantragt der Stadtrat mit dem Gegenvorschlag zur Volksinitiative, zunächst die Grundsatzabstimmung durchzuführen und gleichzeitig alle weiteren notwendigen Entscheide zur operativen Umsetzung des Vorhabens an den Grossen Stadtrat zu delegieren. Mit diesem Vorgehen wird das Umsetzungsrisiko entscheidend minimiert und die Planungssicherheit erhöht, was nicht zuletzt für die Zusammenarbeit mit den Baurechtsnehmern unumgänglich ist.

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